pdf Würzburger Modell: vertiefte Berufsorientierung Beliebt
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In Bayern kennt man die Berufsorientierung meist als „buchbare Lerneinheit“, bei denen Referenten für bestimmte Zeiträume an die Mittelschulen kommen. Diese Module sind jedoch nur temporär und nicht dauerhaft an den Schulen installiert.
Kontinuität ist der Schlüssel zum Erfolg
Anders dagegen die vertiefte Berufsorientierung (vBO) im Landkreis und seit zwei Jahren auch in der Stadt Würzburg. Sie ist ein Angebot an Mittelschulen für Schüler der Vorabgangsund Abgangsklassen, um sie gezielt und systematisch auf den Übergang in einen Beruf vorzubereiten. Und das permanent und im ganzen Schuljahr durch Mitarbeiter, den sogenannten Übergangsmanagern, die direkt in den Schulen beschäftigt sind. So wurde in den vergangenen zehn Jahren ein wertvolles Netzwerk in der Region aufgebaut, von dem die Schüler beim Einstieg in die Ausbildung, aber auch die Unternehmen und Betriebe vor Ort bei der Suche nach Auszubildenden profitieren.
Nachhaltigkeit sorgt für stetige Optimierung
Lokale, aber auch überregionale Unternehmen werden in die Schulen eingeladen, um ihre Ausbildungsberufe vorzustellen. So ist der direkte Kontakt zwischen Schülern und Betrieben gegeben. Auch in Sachen Nachhaltigkeit nutzt dieses Netzwerk: Die Übergangsmanager sind angehalten, den ausbildungstechnischen Werdegang ihrer Schüler zu beobachten.
Ansprechpartner und Förderer
Die vBO hilft bei der Berufswahl, der Wahl und Suche nach Praktikums- und Ausbildungsstellen bzw. Alternativen, der Praktikumsbegleitung, -betreuung und Nachbereitung, der Erstellung individueller Bewerbungsunterlagen sowie der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und Einstellungstests. Sie gibt mit Beginn der 8. Klasse Hilfestellungen und Unterstützung. Durch sinnvoll abgestimmte Praktika bekommen die Schüler die Möglichkeit, in den Betrieben verschiedene Arbeitsbereiche und ein breites Spektrum an beruflichen Tätigkeiten kennen zu lernen und frühzeitig Kontakt zu Ausbildungsbetrieben aufbauen. Der Betrieb kann die Zeit nutzen, um die individuellen Interessen und Stärken der Schülerinnen und Schüler zu erkennen und so wichtige Entscheidungshilfen bei der Auswahl von Auszubildenden zu erhalten. Zukünftige Bewerber erhalten durch das Praktikum realistische Vorstellungen vom Berufsalltag und finden Sicherheit in der Berufswahl. Auch in Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur und bei schwierigeren Fällen der Schulsozialarbeit und anderen Institutionen.
Zur Nachahmung empfohlen
Stadt und Landkreis Würzburg sind mit diesem Modell der vBO anderen Regionen voraus – individuell, maßgeschneidert, persönlich und erfolgreich. Von etwa 1500 Schülern sind ca. 95 % in eine Ausbildung gekommen. Nur die Stadt München erlaubt sich derzeit ein ähnliches, kommunal finanziertes Modell.