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100% Politik-Schauspiel – Bildungsallianz gescheitert

Seit vielen Jahren ist es gang und gäbe, dass bei dem Gespräch zur Erläuterung der Grundschulempfehlung nicht nur die Lehrkraft und die Eltern beratschlagen, sondern diejenigen, die es betrifft, auch dabei sind: die Kinder.

Die Politik ist noch nicht soweit. Sie traf sich zu einer Fortsetzung der Gespräche über eine mögliche Bildungsallianz. Eingeladen waren hier die Betroffenen natürlich nicht.

Die Ankündigung der Gespräche zur Bildungsallianz hatten wir sehr erfreut vernommen, die Verschiebung der zweiten Gesprächsrunde um mehrere Wochen hätte uns dann aber schon stutzig machen müssen.

Die Location Bebenhausen wirkt wie eine Trutzburg, schwer einnehmbar, etwas angestaubt, knarzende Dielenböden – kurz: zwischen den Altaren Muff von 1000 Jahren. Ein Ort wie gemacht für zukunftsorientierte Bildungspolitik...

Kaum hatten sich alle eingefunden, fiel dem Vernehmen nach irgendwo eine Kaffeetasse um, und der Vorhang fiel. Wortreich wurde von der Opposition das Ende der Bildungsallianz beklagt, danach ebenso wortreich von der Koalition erklärt, dass man schon halt auch Vorschläge mitbringen müsse und überhaupt: Jetzt sei auch mal wieder gut mit so Allianzen, jetzt werde wieder regiert und opponiert. Basta.

Wer nicht zu Wort kam: Schulleitungen, Lehrkräfte, Schüler oder Eltern. Was nicht zu Wort kam: die Notwendigkeit, dass Schulen Ruhe brauchen und nicht wie das Kaninchen vor der Wahltagsschlange sitzen sollten, weil sie befürchten müssen, dass wieder einmal alles umgeschmissen wird. Was wieder einmal im Fokus stand: Strukturdebatten statt Qualitätsoffensiven, Politik-Klein-Klein statt Zukunftsbildung oder Bildungszukunft, Koalitionskonstrukt statt Allianzansatz.

Was genau im Bildungsreform-Paket enthalten ist, haben wir im Artikel »Erziehungspartnerschaft – was war das nochmal?« in der Schule im Blickpunkt 5/2024 zusammengefasst.

Ganz besonders weisen wir mit allem Nachdruck darauf hin, dass eine Beschneidung der elterlichen Kompetenz im Zusammenhang mit der Entscheidung über die weiterführende Schulart ein Rückschritt ist. Wir möchten intensive Gespräche führen, um auszuloten, warum hier wieder einmal die Erziehungpartnerschaft zu Ungunsten der Eltern verschoben wird.

Hierzu gibt es auch den ein oder anderen Bericht aus der presse in unserer Presse-Übersicht.