Ferien: Die Diskussion um Dauer und Rhythmus
In den letzten Tagen haben nicht etwa die vergessenen 1440 Lehrkräfte-Stellen die Medien dominiert, nein: Die Sommerferien waren's.
Da in zahlreichen Bundesländern bereits Ferienzeit ist, kam der Sommerloch-Klassiker in zwei Stufen um die Ecke.
Zuerst war's die Beschwerde aus NRW, Bayern und Baden-Württemberg sollten bitte schön auch an der Sommerferienrotation teilnehmen (in der irrigen Annahme, alle hier seien glücklich mit Schule bei 36 Grad im Juli). Dann kam die Tagesschau mit einem stark verkürzten Zitat zur Prime Time daher und behauptete, Eltern forderten kürzere Sommerferien.
Vor allem die letzte Diskussion führte am Ziel vorbei. Denn nicht kürzere Sommerferien hatten der Bayerische Elternverband oder der BER als Dachverband von einzelnen Elternvertretungen aus zahlreichen Bundesländern im Sinn. Sie wollten (und das ist bitter nötig!) darauf hinweisen, dass die Sommerferien sich nicht geändert haben, die gesellschaftliche Realität sich aber schon.
2025 gibt es mehr Alleinerziehende, mehr Familien ohne Verwandte in der Nähe, mehr Doppelverdienenden-Haushalte als im letzten Jahrtausend. Und ohne adäquate Angebote für die Kinder und Jugendlichen ist deren Ferienzeit keine Zeit der Regenration und des Erlebens anderer, aufregender, interessanter, neuer Dinge, sondern oftmals Langeweile und für die Eltern ein Jonglieren zwischen Arbeit und Kinderbetreuung.
Wer sich keinen Urlaub leisten kann und mit 28 Tagen Urlaubsanspruch in seinem Beruf auskommen muss, hat ein veritables Problem. Und erst ab dem Schuljahr 26/27 kommt schrittweise für Kinder im Grundschulalter der Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung auch während der Ferienzeiten. Nur an 28 Tagen gibt es keine Betreuungsoption und damit auch weitaus weniger Probleme für Eltern.
Daher sagen wir: Guter Ganztag ermöglicht auch gute Ferien!
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